
Daniel Hopp „Partyanimals"
Der Konzeptkünstler Daniel Hopp wohnt und arbeitet, vorzugsweise frei, in Hamburg. Sein knallhart sensibles Auge weitet jegliche Betrachtungspupille, wenn er die Erträgnisse der Nachtwelt transformiert. Fast kann man das Blut durch die Adern seiner Charaktere rasen sehen, die er illustrativ, sowie installativ zum Leben erweckt. Thematisch spannt er seinen Bogen weit zwischen Randgruppen, Szeneopfern, den Idealbildern verblendeter Milieuliebhaber und verlorenen Seelen. Der Reiz seines Schaffens unterliegt ästhetisch und elegant seinem ausserordentlich kreativen Geist und mündet erschöpft und konzentriert in Provokationsextrakten. Dabei vermischt sich ungehobelte Fiktion mit ergreifender Realität und schnürt dem Betrachter nicht selten die Kehle zu. Sein unbändiger Sarkasmus umschmeichelt humoristisch veranlagte Menschen und zerrt ihnen Grimassen ins Gesicht.
Das Nachtleben mit all seinen affektierten Facetten, das so schillernd und prestigelastig in den Medien ausgewrungen wird, birgt auf der Schattenseite die Abgründe der Erbärmlichkeit ihrer Protagonisten. Die Faszination des Kontrasts zwischen absolutem Momentgenuss, der kein Morgen kennt und der zerstörerischen Kraft der Konsequenzen ertränkt Gesellschaftsschubladen im vergifteten Keim. Berauschende Zustände relativieren Raum und Zeit und lösen sich von konventionellen Verknüpfungen. In den Arbeiten von Daniel Hopp finden sie in überladenen, brutal ehrlichen Collagen, Illustrationen und Installationen ihre Daseinsberechtigung in unserer Gesellschaft und rütteln erbarmungslos am wackligen Sicherheitskonstrukt.
(c) Carolina Wirtz/c3