Türsteherlesung: „Zeit für Zorn“

Türsteher sind dumm und brutal. Das weiß doch jeder. Viktor, Mark und Henning, ihres Zeichens zwei aktive und ein ehemaliger Türsteher diverser Kiez-Etablissements, beweisen, dass das gängige Klischee mitnichten zutrifft: Türsteher dürfen durchaus auch clever sein und dabei wortgewaltig mit brutalen Sätzen um sich werfen. Zusammen haben die drei rund 50 Jahre Kiezerfahrung. Das heißt 50 Jahre Leute beobachten. Wichtigtuer, Migranten, Rollstuhlfahrer, partywütige Pinneberger. Leute, die an ihnen vorbeiziehen und sich auf die eine oder andere Art körperlich, geistig und seelisch entblößen. Das alles gilt es auszuhalten. Ohne straffällig zu werden. (Manchmal hilft nur die Kopfnuss im toten Winkel.) „Logisch, dass dies inzwischen bei Hacker, Büttner & Geisler so manchen Erkenntnisgewinn nach sich gezogen hat“ (Molotow). Ein Abend voller skurriler Geschichten aus dem Nachtleben. Zynisch, gemein und ungemein spaßig: „Türstehen ist zu neunzig Prozent mental, der Rest ist Kopfsache.“