Programm

Flammend´Herz

Flammend´Herz

Film / Tattoo /
Hamburg, Deutschland
  • Festival Tag 3
  • 19:00 – 20:30  (22.09.2012)
  • Makrele Bar

Mit „Flammend´ Herz“ zeigt die Makrele Bar einen Film, der die Geschichte von drei Männern um die neunzig erzählt, die seit mehr als einem halben Jahrhundert eine einzigartige Freundschaft verbindet. Die Geschichte handelt von Liebe, Verrat und Enttäuschung, von Haltung und von Leidenschaft. Und sie handelt von Hamburg als zentralen Ort der Sehnsucht nach einem außergewöhnlichen, einzigartigen Leben.

Die Filmemacher Andrea Schuler und Oliver Ruts erschufen einen Dokumentarfilm über drei betagte doch alterslose Tattoo-Legenden, Persönlichkeiten, die so gar nicht den üblichen Klischees über tätowierte Menschen entsprechen.

Herbert, der etablierte Geschäftsmann und Gründer der „Ältesten Tätowierstube Deutschlands“, Karlmann, der vornehme Sohn großbürgerlicher Eltern und Albert, der holländische Seemann, überwanden sämtliche gesellschaftliche Schranken, um gemeinsam ihre Leidenschaft fürs Tätowieren auszuleben. Auf den ersten Blick wirken die drei wie gutbürgerliche ältere Herren um die neunzig Jahre. Sobald sie aber ihre Hemden abstreifen, kommen auf ihrer Haut pergamentene Bilder zum Vorschein, die in Momentaufnahmen ihre Lebensgeschichten erzählen. Verblasste Bilder zeugen von den glücklichen Tagen der Vergangenheit, in der sie sich wie Lausbuben mit kindlichem Eifer gegenseitig auf dem Körper des anderen verewigten und sich ebensolche Treue schworen. Ihrer Tätowier-Leidenschaft frönten sie schon zu einer Zeit, in der die Hautbilder noch geächtet und verpönt waren, in der Tätowierte als Außenseiter und Verbrecher galten.

In tragischen und komischen Momenten erzählt der Dokumentarfilm von gesellschaftlicher Moral und individueller Freiheit, von ungeheurer Kraft und allzu menschlicher Schwäche und davon, wie die Lust am Tätowieren zur Obsession wird.

„Flammend´ Herz“ hatte seine Uraufführung bei der Berlinale 2004 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino und wurde in dieser Reihe als bester Film mit dem Preis "Dialogue en perspective" ausgezeichnet.