
King Charles
Hach, wie war das doch schön als die Queen dieses Jahr ihr 60. Thronjubiläum feierte. Eine verregnete Bootsparade, schreckliche Hüte und zehntausende Menschen. Und was wurde da getuschelt? Na, wie immer, dass Prince Charles wohl in diesem Leben nie mehr König würde. Aber vielleicht tritt die alte Dame nur nicht ab, weil es ihn schon gibt den King Charles. Er ist nämlich Musiker in London und sieht aus wie eine Mischung aus Devendra Banhart und einem König aus dem 18. Jahrhundert - vor allem wegen des Bärtchens. Dieser King Charles könnte in Zukunft das musikalische Oberhaupt der britischen Inseln werden. Er bringt dazu alles mit: den Stil und auch die Musik ist erhaben gut, irgendwo zwischen Singer-Songwriter, folkigem Indie-Pop mit Reggae-Elementen und souligem Gesang anzusiedeln. Der 24-jährige Charles Costa, der sich hinter dem Namen King Charles verbirgt, genoss in seiner Schule eine gute Gesangsausbildung und kann Gitarre, Piano und Cello spielen. Wahrlich beeindruckend. Das Debut-Album "Loveblood" des jungen Mannes ist im Frühling erschienen und enthält etliche Pop-Perlen, die nur darauf warten, von Untertanen auf der ganzen Welt demütig gehört und für göttlich befunden zu werden. Kein Größenwahn, sondern einfach ganz große affektierte Kunst. Prince Charles soll sich weiter seine Bio-Lebensmittel-Firma kümmern. Es kann nur einen geben - und den gibt es schon: King Charles.