
Lucille
Der Mädchenname Lucille hat gerade innerhalb afroamerikanischer Musik seine Spuren hinterlassen: B.B. King hat seine Gitarre so genannt, Little Richard schrieb eine Rock-'n'-Roll-Nummer gleichen Namens. Wenn nun eine israelische Band sich diesen Namen gibt, weist das stilistisch schon in eine ähnliche Richtung. Hinter dem 2010 in Tel Aviv gegründeten Kollektiv steckt eine neunköpfige Band, die sich dem Hip-Hop genauso wie Soul, Jazz und Blues verschrieben hat. Als Referenzen nennt die Gruppe Künstler wie The Roots, Erykah Badu, Gorillaz und den französischen Jazzmusiker Erik Truffaz. An Selbstbewusstsein fehlt es der Band ebenfalls nicht: "Stell Dir vor, der FC Barcelona würde in der israelischen Fußball-Liga spielen. So ähnlich verhält es sich mit der Klasse von Lucille innerhalb der Szene in Israel." In der Tat klingt das Ensemble sehr amerikanisch, aber mehr im Sinne von Old School und der Fähigkeit wirklich jedes Instrument zu beherrschen und ohne aufwändige Studiotechnik auszukommen. Live könnte Lucille eine der Entdeckungen des Reeperbahn Festivals werden. Mit Sängerin Naama Chetrit hat Lucille eine stimmgewaltige Frontfrau in ihren Reihen.