
Veto
VETO, die dänischen Indie-Electro-Visionäre, haben sich verändert: War vorher bei ihnen alles ganz strukturiert und musikalisch fix und tanzbar nach vorne, wurde der Sound auf dem dritten Album „Everything Is Amplified“ etwas gelockert und mit kreativem, freundschaftlichem Zusammenhalt erarbeitet. „Everything Is Amplified“ ist dadurch etwas besonnener geworden als der Vorgänger „Crushing Digits“ und ein forderndes, entschleunigtes Stück Musik geworden – als wären Bloc Party in ihrer musikalisch reifsten Phase angelangt. In den Texten von Sänger Troels Abrahamsen geht es um gesellschaftliche Themen: „So what the fuck are we supposed to do“ wiederholen VETO im letzten Stück „Popular Concussion“ immer wieder. Die Stücke ermuntern den Hörer innezuhalten in dieser rastlosen Welt und anderen zuzuhören. Denn wenn es jedem nur darum geht, selbst gehört zu werden anstatt sich mal selbst zurückzunehmen, seien demokratische Prinzipien in Gefahr, so Abrahamsen. Doch keine Angst, da steht kein dänischer Gauck auf der Bühne. In erster Linie machen VETO unglaubliche Lieder von ultimativer Intensität. Musik war in letzter Zeit selten so sehr Kunst wie bei VETO. Kein Widerspruch erlaubt.