
Speech Debelle
Wer in Großbritannien den Mercury Prize erhält, darf sehr stolz sein. Denn verliehen wird er von einer sehr anspruchsvollen Jury, nur Qualität gilt als Kriterium für die Vergabe. Als die britische Rapperin Speech Debelle den Preis im Jahr 2009 zugesprochen bekam, setzte sie sich unter anderem gegen die Konkurrenz von Florence & The Machine, Kasabian, Friendly Fires und Glasvegas durch. „Speech Therapy“ hieß ihr gekröntes Album, ein Mix aus Hip Hop, Soul und Jazz. Inzwischen hat die Sängerin und Rapperin nachgelegt: „Freedom Of Speech“ heißt ihr zweites Werk. Der Titel macht bereits deutlich, dass die Künstlerin aus dem Süden Londons sich um eine Reihe politischer Belange schert. Nach den Unruhen in London reagierte sie sofort und brachte den Track „Blaze Up A Fire“ heraus. Geschrieben hatte sie die Nummer über politische Revolution jedoch schon ein paar Monate vor den Riots, ein Indiz dafür, wie sehr Speech Debelle aktuelle Strömungen in ihrer Heimat aufspürt. Wer Lauryn Hill endgültig abgeschrieben hat, kann Zuflucht bei Speech Debelle finden. Sie hat die Stimme und den Ausdruck für erstklassigen Hip Hop der Gegenwart.