Charli XCX

Die Dame hat früh angefangen, ist ein wenig auf die Fresse gefallen und macht seitdem besser, dunkler und erfolgreicher weiter. Die Rede ist von Charlotte Aitchison (Jahrgang 1992), die nahe London aufwuchs. Mit 14 wurde sie unter ihrem Künstlernamen Charli XCX mit ihrem Dada-Electro-Rap zu Partys eingeladen, auf die sie nie hätte gehen dürfen. Sie veröffentlichte Singles als sie 15/16 war und galt als ein Star des Internetzeitalters. Dann Pause. Zu viel Trubel, zu wenig Songs. Langsamer ging es weiter. Von allem etwas und das dann ganz viel - das ist es, was Charli XCX gefällt. Hyperrealismus mit großen Einflüssen aus den 90ern. Sie sagt, es sei Zeit, Girl Power zurückzubringen, aber mit mehr Ecken und Kanten. Vielleicht hat sie deshalb die in den 90ern beliebten Plateaustiefel wieder heraus gekramt. Im vergangen Jahr erschien mit "Nuclear Seasons" eine Single, die Pitchfork Media begeistert aufnahm. Man hört der kleinen Dame jetzt viel ernsthafter zu. Ihre Songs sind gereifter, schattiger, kühler und einfach besser. Mitverantwortlich dafür ist unter anderem Patrik Berger - ein Superproduzent aus Schweden, der schon Robyn und Lana del Rey den letzten Schliff verpasste. Im Herbst kommt das Debütalbum und bis dahin geht Charli XCX mit Santigold auf Tour und schaut beim Reeperbahn Festival vorbei. Von diesem dunklen Electro-Pop mit Neonschnipseln werden wir noch viel hören.